Diagnosis Related Groups (DRG)

Die Vergütung von vollstationär erbrachten Krankenhausleistungen ist in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für die Krankenhäuser nicht zu unterschätzen und stellt eine, wenn nicht sogar die bedeutende, Einnahmequelle dar. Vor dem Hintergrund der Bedeutsamkeit dieser Einnahmequelle ist ein effizientes, ergebnisorientiertes DRG-Management um so wichtiger, als nur so der für die Liquidität der Krankenhausträger erforderliche Cash-Flow gewährleistet werden kann.
DRG-Management
Ein effizientes und ergebnisorientiertes DRG-Management setzt nicht nur eine umfassende Dokumentation des ärztlichen und nichtärztlichen Dienstes und eine sachgerechte Primärkodierung, sondern im Fall von Auffälligkeits- und Fehlbelegungsprüfungen etc., ein flexibles und zeitnah agierendes Medizincontrolling voraus.
„Nachverfahren“
Das Medizincontrolling hat nicht nur das strenge Fristenregime der PrüfvV, dass sich mit der PrüfvV 2017 etwas entschärfen wird, zu beachten, sondern muss im sog. “Widerspruchsverfahren”, demnächst gem. § 9 PrüfvV 2017 als “Nachverfahren” bezeichnet, nicht nur mit medizinischem, sondern auch mit juristischem Sachverstand argumentieren.
Wenn eine Krankenhausbehandlung aus medizinischer Sicht sinnvoll erscheint, ist sie zugleich “erforderlich” im Sinne des § 39 Abs. 1 Satz 1 SGB V.
Krankenhausträger
Wir bieten Krankenhausträgern Beratung und Unterstützung bei der außergerichtlichen und gerichtlichen Geltendmachung von Krankenhausvergütungsansprüchen; dies im Widerspruchsverfahren, ab 2017 gem. § 9 PrüfvV 2017 “Nachverfahren”, indem wir zum Gutachten des MDK und der Entscheidung der Krankenkasse medizinisch und rechtlich substantiierte Stellungnahmen abgeben und im Klageverfahren, indem wir die Vergütungsansprüche einklagen bzw. gegen unbegründete Erstattungsansprüche verteidigen.
Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVV)
Bislang erhalten psychiatrische und psychosomatische Krankenhäuser für ihre Leistungen tagesgleiche Pflegesätze, gedeckelt durch krankenhausindividuelle Budgets.
Krankenhausindividuelle Budgets
Von diesem Entgeltsystem möchte die Politik mit dem Ziel abrücken, ein Fallpauschalensystem auch im Bereich der psychiatrischen und psychosomatischen stationären Versorgung zu etablieren. Die teils heftigen Proteste haben dazu geführt, dass ein Budgetsystem, analog dem DRG-System, nicht eingeführt wird. Derzeit sieht es so aus, als ob krankenhausindividuelle Budgets, die auf den zuvor verhandelten Budgets basieren sollen, aufgelegt werden; abschließend geregelt ist dies indes noch nichts.
Vergütungssysteme …
Unabhängig von dieser zukunftsweisenden und für Krankenhausträger praxisrelevanten Frage, welches konkrete Vergütungssystem implementiert wird, sind Abrechnungsprüfungen, insbesondere Fehlbelegungsprüfungen, durch Krankenkassen schon seit langem Alltag und werden, ebenfalls unabhängig vom Vergütungssystem, Alltag bleiben.
Um den auch für psychiatrische und psychosomatische Krankenhäuser essentiellen Cash-Flow zu gewährleisten, sind, wie auch bei den DRG-Krankenhäusern, neben einer umfassenden Dokumentation und sachgerechten Primärkodierung, vom Medizincontrolling das Fristenregime der jeweils geltenden PrüfvV zu beachten und die Widerspruchsverfahren, demnächst gem. § 9 PrüfvV 2017 “Nachverfahren”, zu führen.
Psychiatrische und psychosomatische Krankenhäuser
Psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern bieten wir unsere Beratung und Unterstützung bei der außergerichtlichen (Widerspruchsverfahren, ab 2017 “Nachverfahren”) und gerichtlichen Geltendmachung von Vergütungsansprüchen bzw. die Verteidigung gegen unbegründete Erstattungsansprüche an.
- Abrechnungsprüfung
- Ambulant durchführbare Operationen und sonstige stationsersetzende Eingriffe (AOP)
- Budgetverhandlungen
- Bundespflegesatzverordnung (BPflV)
- Deutsche Kodierrichtlinie (DKR)
- Fallpauschalenkatalog
- Fallpauschalenvereinbarung (FPV)
- Fallzusammenführung
- Fehlbelegungsprüfung
- G-AEP Kriterien
- International Statistical Classificatin of Diseases and Related Health Problems (ICD)
- Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG)
- Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG)
- Krankenhausvergütung
- Operationen- und Prozedurenschlüssel
- Prüfverfahrensvereinbarung (PrüfvV)
- Überschreitung der oberen Grenzverweildauer (OGVD)
- Überschreitung der unteren Grenzverweildauer (UGVD)
Unsere Fachanwälte und Anwälte mit dem Schwerpunktthema DRG, GOÄ, PEPP & EBM
Terminvereinbarung: +49 228 908 728-0
Aktuelles zum Thema DRG & PsychVV
DRG: Notdienst durch Hausärzte in Krankenhäusern
Bundessozialgericht Beschluss vom 02.08.2017 B 6 KA 11/17 B Hintergrund Durch einen Beschluss der Vertreterversammlung der Beklagten wurden die Notdienste im Bezirk der Beklagten unter anderem durch die Zusammenlegung mehrerer kleiner Notdienstbereiche, die...
DRG: Kein Nachforderungsanspruch wegen Verwirkung
Bundessozialgericht Urteil vom 23.5.2017, B 1 KR 27/16 R Hintergrund Streitig zwischen den Parteien ist die Vergütung einer stationären Krankenhausbehandlung. Die beklagte Krankenhausträgerin behandelte den bei der klagenden Krankenkasse versicherten S stationär vom...
DRG& PsychVV: 250.000 Euro Schmerzensgeld nach ärztlichen Behandlungsfehlern bei der Geburtshilfe
Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 04.04.2017 26 U 88/16 Hintergrund Der heute 9 Jahre alte Kläger wurde im Oktober 2007 im beklagten Krankenhaus unter geburtshilflicher Betreuung zweier mitverklagter Ärzte geboren. Die Ärzte entschlossen sich, nach einem...
Ärztliches Gebührenrecht: Honoraranspruch trotz unwirksamer Vereinbarung nach der GOZ
BGH, Urteil vom 3.11.2016, III ZR 286/15 Hintergrund Die Beklagte begab sich am 3.9.2012 erstmals in Zahnärztliche Behandlung der Klägerin. Diese erstellte zwei Heil- und Kostenpläne. Ein Plan beinhaltete rein kassenzahnärztliche Leistungen (ohne Eigenanteil) während...
Sozialrecht: Für verfassungsunmittelbaren Anspruch auf Krankenversorgung ist eine durch nahe Lebensgefahr gekennzeichnete individuelle Notlage erforderlich
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 11. April 2017 Hintergrund Bei der Beschwerdeführerin wurde eine Autoimmunkrankheit diagnostiziert, die mit verschiedenen Folgeerkrankungen beziehungsweise Komplikationen, insbesondere einer bereits mehrfach aufgetretenen...
DRG: Keine Vergütung für ein Krankenhaus, wenn der Versicherte die Aufnahme gegen ärztlichen Rat verweigert
Sozialgericht Detmold, Urteil vom 19.01.2017 - S 3 KR 555/15 Hintergrund Die Klägerin, Trägerin eines Krankenhauses, und die beklagte Versicherung streiten um die Vergütung einer Krankenhausbehandlung. Die Versicherte Frau, geboren 1993, wurde in einem Krankenhaus der...
DRG: Bei einem Anspruch auf eine Fallpauschale besteht kein gesonderter Vergütungsanspruch für vorstationäre Behandlung im selben Behandlungsfall
Bundessozialgericht, Urteil vom 17.9.2013, B 1 KR 2/12 R Hintergrund Die Beteiligten streiten über die Vergütung von drei vorstationären Behandlungen. Die Klägerin ist Trägerin des als Eigenbetrieb geführten Klinikums P. Vertragsarzt Dr. Sch. verordnete der bei der...